75 Jahre KZ-Friedhof am Pulverturm - Gedenkfeier mit der Stadt Burghausen
253 unbekannte Opfer der Nazidiktatur sind am KZ-Friedhof am Pulverturm begraben, umgekommen im Mühldorfer Hart, einem Außenlager des KZ Dachau. Die amerikanische Militärregierung machte es im Sommer 1945 der Stadt Burghausen zur Auflage, diesen Ort der Erinnerung und Mahnung zu erhalten und zu pflegen.
Seitdem finden wir an einem der schönsten Orte Burghausens einen würdigen Gedenkort. Bereits seit acht Jahren besuchen unsere 8. Klassen jedes Jahr am 8. Mai diesen Friedhof, um die Menschen zu erinnern, der Opfer zu gedenken und das Bewusstsein zu wecken, welch ein fürchterliches Grauen und menschenunwürdiges Verhalten damals die Menschen heimsuchte. Nachdem die Corona-Pandemie im Mai den Besuch verhinderte, war es uns ein besonderes Anliegen, mit den 9. Klassen dieser Feierstunde der Stadt Burghausen beizuwohnen. In einer ansprechenden Rede machte Bürgermeister Schneider die Bedeutung dieses Ortes auch für heute deutlich und rief die Gesellschaft und die anwesenden Jugendlichen aus den weiterführenden Schulen in Burghausen zu einem respektvollen Umgang miteinander auf. Nach Statements von Schüler/-innen des AVG und Segensworten durch die Burghauser Geistlichkeit legten einige Schüler/-innen unserer 9. Klassen nach jüdischem Brauch mit „Schalom“ beschriftete Steine auf den Gräbern nieder. Sie drücken damit den Wunsch nach umfassendem Frieden und Wohlergehen für die hier begrabenen Opfer und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft heute aus. Beeindruckende Klänge des jüdischen Totengebets „Kaddisch“, gesungen von zehn Männern, beendeten diese würdige Feier. Wir können wirklich stolz auf unsere Schüler/-innen der 9. Klassen sein, die dieser Zeremonie mit Anstand beiwohnten und durch ihr Mitwirken bereicherten.
Stefanie Pittner
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